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Fühlt sich Liebe besser an wenn man sie geschenkt bekommt

oder wenn man um sie kämpfen muss?

Moderne Technik

Ich erinnere mich, als ich noch ein Teenager war kaufte sich die Mutter einer Freundin einen Handstaubsauger und kriegte sich vor Begeisterung über solch ein Wunder der Technik gar nicht mehr ein. Ich dachte mir damals „Ja, alles klar, sowas ist doch total überflüssige Geldverschwendung“ und schwor mir NIEMALS so etwas zu besitzen.

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Vor einigen Wochen allderings setzte sich, ob aus Langeweile oder ich weiß es nicht, bei mir die Idee fest, dass ich UNBEDINGT einen Handstaubsauger haben muss. Mein Saugroboter leistet zwar gute Dienste, aber mit den Ecken klappt es halt noch nicht so. Also dachte ich mir, mit so einem Handdingens kann ich schnell mal die letzten Krümel und Flußen entfernen. Und was soll ich sagen, jetzt bin ich diejenige die sich vor Begeisterung nicht mehr einkriegt. Ich liebe meinen neuen „Fakir“ heiß und innig.

Sah ich früher irgendwo Krümel oder Flusen rumliegen dachte ich „Mmh, mussunbedingtmalirgendwannwiederstaubsaugen“. Allerdings müsste ich dafür meinen ollen Staubsauger aus dem Schränkchen kramen, wobei ich mir jedesmal den Kopp an der Dachschräge stoße, ihn einstecken, mich darüber ärgern dass das Kabel zu kurz und ständig im Weg ist und ich ihn nicht hinter mir herziehen kann, weil er dauernd an irgenwelchen Kanten hängen bleibt. Ich werd sogar schon agro, wenn ich nur an das blöde Ding denke.

Doch dank moderner Technik kann ich mich jetzt bequem vor mein Notebook setzen während mein Roboter die Wohnung saugt (und wischt!!!) und falls doch mal was liegenbleibt reicht ein kurzer Griff zum Fakir. Nicht nur dass ich viel weniger Arbeit habe und meine Nerven geschont werden, auch meine Wohnung ist viel sauberer als früher.

Der einzige Nachteil ist, dass ich mir jetzt wie die Mutter meiner Freundin vorkomme und mich anstatt über tolle neue Klamotten oder Konzertkarten über HAUSHALTSGERÄTE freue.

Ich bin besser als du!

Warum gibt es Menschen, die einem ständig mit beiläufigen Bemerkungen eins reinwürgen müssen. Menschen die man eigentlich zu den guten Bekannten, wenn nicht sogar Freunden zählt(e).

Es gibt eine Spezies, denen es nur gut zu gehen scheint, wenn es anderen schlechter geht. Schon in der Schule habe ich dieses Phänomen bemerkt:

„Was hast du in der Arbeit? Also ich hab eine Eins und du?“ (Wohlwissend dass es bei mir nur für eine 3 gereicht hat)

Wie schön wäre es, wenn man sich einfach mit dem anderen freuen könnte. Über den neuen Freund, die 5 Kilo weniger, die Beförderung, etc. Ist es eine typisch deutsche Eigenschaft neidisch auf jeden zu sein, der etwas erreicht hat, obwohl man selbst es doch viel mehr verdient hätte? Auch ich ertappe mich manchmal dabei, so zu denken. „Warum hat DIE denn einen Freund und ich nicht?“ Es ist sicherlich menschlich sich mit anderen zu vergleichen, aber in dem Moment wo sich alles nur noch um die persönliche Gewinnbilanz dreht kann man doch nur verlieren. Es wird immer jemanden geben der hübscher, reicher, erfolgreicher als man selbst ist.

So weit so gut. Was ich aber im speziellen nicht verstehe ist, wie man andere Menschen bewusst verletzen kann, in dem man sie durch spitze, unnötige Bemerkungen bewusst an Ihrem wunden Punkt treffen will. Und ja, Männer können das genau so gut wie Frauen. Am schlimmsten ist es, wenn es von jemand kommt, den man eigentlich als Freund betrachtet, denn nur solche Leute können einen auch wirklich verletzen. Warum fühlt man sich besser wenn man andere klein macht anstatt sich mit Ihnen zu freuen?

Wozu noch „Chemie“?

Geht man nach der öffentlichen Meinung, so ist alles in dem Chemie enthalten ist „böse“ und alles in dem Bio enthalten ist „gut“. Wozu brauchen wir also in der heutigen Gesellschaft noch Chemiker? Zunächst ist Chemie etwas Allgegenwärtiges. Der menschliche Stoffwechsel, die Photosynthese von Pflanzen, das Zubereiten von Nahrungsmitteln, all das beruht auf chemischen Prozessen. Darüber hinaus verdanken wir der chemischen Industrie viele Dinge die unser Leben erleichtern. Farbstoffe, Waschmittel, Kunststoffe, Düngemittel, um nur einige Beispiele zu nennen, sind aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Natürlich hat dieser Fortschritt auch Schattenseiten, vor allem die zunehmende Umweltverschmutzung.

Doch nicht immer stecken rücksichtslose Geschäftsinteressen dahinter, wie man vielleicht denken könnte, sondern die Gefahr, welche von einigen Stoffen ausging, war anfangs schlicht nicht bekannt.

Die bekanntesten Beispiele sind wohl die Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, kurz FCKW’s und das bis in die 80er Jahre als Antiklopfmittel in Auto- und Flugzeugbenzin verwendete Tetraethylblei. Beide Stoffe wurden von dem amerikanischen Ingenieur Thomas Midgley entwickelt und damals als große Entdeckungen gefeiert. Erst im laufe der Zeit stellte sich heraus, dass die hohe Toxizität von Tetraethylblei durch Verteilung der Abgase in der Atmosphäre weltweit zu Gesundheitsbeeinträchtigungen führte und eine erhöhte Bleikonzentration im Blut nachgewiesen werden konnte. Dies war jedoch leider nicht der primäre Grund für die Verbannung von verbleitem Benzin von den Tankstellen, sondern die Einführung von Katalysatoren, welche durch die Bleiverbindung „vergiftet“, dh. wirkungslos gemacht wurden. Auch im Falle der als Kühlmittel und Treibgas eingesetzten FCKW’s dauerte es rund 50 Jahre bis ihre zerstörerische Wirkung auf die Ozonschicht ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wurde. Daraufhin wurde ihr Einsatz in den Industrienationen reduziert. In der Elektroindustrie wurde als Alternative daraufhin Stickstofftrifluorid empfohlen. Ironischerweise stellte sich hier vor einigen Jahren heraus, dass diese Verbindung ein 17000fach stärkeres Treibhausgas als CO2 ist (http://ucsdnews.ucsd.edu/newsrel/science/10-08GreenhouseGas.asp).

Aber nicht nur die Chemie hat Probleme mit Ihrem Image. Seit der Katastrophe von Fukushima ist auch die Physik ins Fadenkreuz der Öffentlichkeit gerückt (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1647200/Das-Problem-mit-dem-Image-Atome?bc=kua884730).

Es wäre schön, wenn die Medien weniger auf Quoten und stattdessen ein wenig mehr auf Inhalt achten würden. Warum schafft es eine Kindersendung wie Wissen macht Ah! naturwissenschaftliche Phänomene einfach aber korrekt zu erklären während sich mir bei vermeintlichen „Wissenschaftsmagazinen“ wie Galileo oder Welt der Wunder stets die Haare sträuben auf Grund des da als Tatsache hingestellten Halbwissens.

Warum lassen sich Gefühle nicht durch Gedanken beeinflussen?

Fast jeder kennt es: Man muss einen Vortrag halten und je näher der Termin rück umso nervöser wird man. Selbst vor kleinem Publikum, auch wenn man alle Anwesenden kennt wie z.B. bei der Arbeit, diese flaue Gefühl im Magen stell sich ein: Lampenfieber. Der Kopf sagt dass es eine vollkommen irrationale Angst ist, es kann nichts Schlimmes geschehen. Trotzdem werden die Hände feucht, man bekommt einen roten Kopf, fängt an zu stottern und schlimmstenfalls hat man ein Blackout und weiß plötzlich nicht mal mehr seinen eigenen Namen.

Ein weiteres Beispiel ist Liebeskummer. Selbst wenn man sich aus rational vollkommen nachvollziehbaren Gründen trennt weil der Partner einen betrogen hat und man eigentlich weiß dass man ohne Ihn besser dran ist geht es einem erst mal schlecht. Mit zunehmendem Abstand übernimmt dann der Kopf wieder die Kontrolle, man sagt sich die schlechten Sachen vor doch jedes mal macht einem der blöde Bauch einen Strich durch die Rechnung, denn er will sich nur an die guten Dinge erinnern. Auch wenn man denkt, man hat wieder alles im Griff als erwachsene, emanzipierte Frau, so können einen doch Kleinigkeiten auch Wochen, ja Monate später noch von einer Sekunde auf die andere aus der Bahn werfen. Den Film den man beim ersten Date gesehen hat, ein Cafe in dem man immer Frühstücken war und Schwupp, liegen die Emotionen wieder an der Oberfläche, der Verstand scheint ausgeschaltet und man ist hilflos seinen Gefühlen ausgeliefert.

Tragischerweise ist es heute fast verboten seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Man muss immer Herr(Frau) der Lage sein. Es scheint als können wir unsere Gefühle nur noch in einem streng definierten Bereich zeigen. Ein Fussballfan der beim Sieg seiner Mannschaft vor Freude weint geht schon in Ordnung, aber was denken wir von jemanden der einfach so aus Freude auf der Straße tanzt? Ein bisschen verrückt, oder? Da haben uns andere Länder viel voraus.

Darum will ich meine Frage mal ein wenig anders formulieren: Warum soll man überhaupt seine Gefühle durch Gedanken beeinflussen. Ist es nicht viel gesünder sie auszuleben, solange man anderen dabei nicht schadet und erst wenn sie von alleine wieder abklingen den Kopf das Steuer wieder übernahmen lassen?

Wildlife

Gestern Morgen hatte es sich eine Kreuzspinne unter meinem Sattelüberzug Gemütlich gemacht und Zuflucht vor dem Regen gesucht. Ich hoffe nur, ich habe jetzt keine kleinen Spinnen am Hintern hängen.

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Realistische Erwartungen

War gestern mal wieder im Kino. Battleship geschaut. Wurde 2 Stunden für 7,50 € gut unterhalten. Heimgekommen. Im Internet nach Filmkritiken geschaut. Mich darüber aufgeregt.

Kurz zur „Story“: Während einer internationalen Flottenübung vor Hawaii fallen Alienraumschiffe eben da ins Meer und errichten einen Schutzschild um die Inseln. Nurnoch 3 Zerstörer können die Welt vor einer Alieninvasion retten. Dann gibt es eine Menge Krach, Bumm und am Ende hat der Held die Erde gerettet, kriegt die Frau und alle sind glücklich.“

Warum bitteschön erwarten Menschen von solchen Hollywood Blockbustern eine ausgefeilte, ja tiefgründige Handlung? Das wäre ja so, als ob jemand Woody Allen Filme schlecht findet weil da zu wenig explodiert und geschossen wird.

Und warum darf man Actionfilme doof finden, aber wenn man Lars von Trier nicht ertragen kann heißt es gleich man habe keine Ahnung von Kunst und überhaupt?

 

 

Quote I

„God made us the way we are, it’s too late to change now.“

    


Musik Overkill

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Früher hatte ich nur einen Kassettenrekorder. Da habe ich noch Songs aus dem Radio aufgenommen. Und weil ich meisten zu faul war hin und her zu spulen, gab es die ganze Kassette meist am Stück zu hören. Bald wusste ich welche Lieder aufeinander folgten, alles verschmolz zu einem einzigen langen Song. Dann kam die CD und ich konnte einen Song so oft ich wollte wiederholen ohne lästiges Spulen, ich konnte das ganze Album zufällig wiedergeben wenn ich wollte. Aber immernoch hörte ich eine CD bis ich jeden Song kannte, nicht nur die, die im Radio oder Musikfernsehen sowieso rauf und runter liefen. Oft entdeckte ich so meine Lieblingslieder erst beim vierten oder fünften hören.

Heute habe ich über 5000 Titel in  iTunes, das entspricht 18.5 Tagen Musik. Auch wenn ich stolz behaupten kann den Großteil davon tatsächlich noch auf CD zu besitzen, bin ich seit ca. 2 Jahren auch großer Fan von mp3 Downloads. Zum einen ist es oft billiger als echte, greifbare CD’s zum anderen habe ich heute einfach nicht mehr die Zeit mich so intensiv mit Musik zu beschäfttigen wie noch während meines Studiums. Damals war ich mindestens einmal in der Woche beim CD Dealer meines Vertrauens und hab mich oft stundenlang durch neue Alben gehört. Auch habe ich mit Begeisterung Musikmagazine gelesen. Wenn mir heute etwas gefällt, kann ich mir den einen Song so oft ich will im Internet anhören, ich muss mir nicht mehr das ganze Album kaufen. Dadurch entgeht mir aber leider auch die Chance, verborgene Schätze zu entdecken. Wenn ich im Labor mehr als 2 mal am Tag den gleichen Song spiele, beschweren sich meine Kollegen. Und abends habe ich wegen der lauten Pumpen und der Lüftung in unserem Labor Geräusche meist so satt, dass ich kaum noch Musik höre.

Schade.

Auf den zweiten Blick

Auf den zweiten Blick